Passend zum Schneechaos in Deutschland durfte ich im Januar in einen Jugendroman reinlesen, der die Leser in die französischen Alpen entführt – denn in „Ice Guardians – Die Macht der Gletscher“ kommt Cleo durch unglückliche Umstände in das Mont-Blanc Internat. Dort findet sie neue Freunde, aber vor allem auch einen neuen Zugang zu ihrer Vergangenheit und dem Verschwinden ihrer Mutter.
Anna Maria Praßler entwirft hier eine Geschichte voller Spannung und mit einem herrlichen Setting – gleichzeitig spricht sie wichtige Themen wie Freundschaft, Umweltschutz und Familienbeziehungen an.
📘📘 Zusammenfassung 📘📘
Cloés Mutter ist vor vielen Jahren in ihrer Heimat, dem Val de Chavoix, spurlos verschwunden. Seitdem zieht sie mit ihrem Vater durch die Welt, begleitet ihn zu seinen Konzerten – nur die Heimat meidet er wie das Feuer.
Als der Vater jedoch einen Unfall hat, kommt Cloé nach Frankreich in die Obhut ihrer Großmutter. Als Leiterin des Mont-Blanc-Internats nimmt sie Cloé trotz der bevorstehenden Prüfungen in diese Schule auf. Das Mädchen ist ganz schön aufgeregt, in die Heimat ihrer Mutter zurückzukehren.
Im Internat muss Cloé sich schnell umgewöhnen, denn anders als bei ihrem Musikervater gilt es hier die Regeln zu verinnerlichen. Doch die Schule hat auch gute Seiten, denn hier lernt sie erstmals richtige Freunde kennen. Darüber hinaus nutzt sie die Chance, mehr über das Verschwinden ihrer Mutter herauszufinden und muss schnell feststellen, dass mehr dahintersteckt, als ihr Vater bisher zugeben wollte. Schnell verdichten sich die Geschehnisse um Cloé. Sie entdeckt nicht nur, dass sie besondere Fähigkeiten hat, sondern lernt sie ebenfalls die sagenumwobene Marmotte und ihre Tierarmee kennen.
Kurzum: Mi dem Jugendbuch „Ice Guardians“ tauchen die Leser tief in die Alpenregion ein. Sie begleiten Cloé auf einigen sehr spannenden Abenteuern und lernen die Tierwelt dieser Region besser kennen.
📘📘 Rezension 📘📘
Ich habe den Jugendroman „Ice Guardians: Die Macht der Gletscher“ sehr gemocht. Anna Maria Praßler schafft es mit den wundervollen Beschreibungen von Eis und Schnee, von der Tier- und Pflanzenwelt, eine beeindruckende Atmosphäre zu schaffen, die lange im Kopf bleibt und vor allem auch dazu einlädt, sich mehr mit der Region auseinanderzusetzen.
Die Protagonistin Cloé ist eine überaus sympathische Figur. Man fühlt von Anfang an mit ihr, man möchte sie quasi in die Arme schließen, wenn sie im Bus auf Martinique von ihren Mitschülern verspottet wird oder zuhause eher auf sich alleingestellt ist, weil der Vater sich eher mit Musik beschäftigt. Die Freundschaft mit der sprechenden Maus Rosalinde ist bezaubernd gestaltet und hat mich manchmal zum Schmunzeln gebracht, genauso wie der quirlige Kiran. Insgesamt sind die Figuren passend angelegt. Jede ist auf ihre ganz eigene Art sympathisch, selbst die anfangs ablehnende Malaika – und in ihrem Spektrum bieten die Charaktere viel Identifikationspotenzial für die Schüler*innen.
Auch der Schreibstil der Autorin ist perfekt an die Zielgruppe angepasst. Die Sprache ist leicht verständlich, gibt aber dennoch genug Einflechtungen, die zum Weiterdenken oder auch zum Recherchieren einladen. Die Kapitellänge ist angemessen, oft mit Cliffhangern, die richtig zum Weiterlesen animieren.
Die Idee mit den Patentieren und der Verschwörung der Nagetiere fand ich spannend – ich habe lange gerätselt wie ich mir die mysteriöse Königin der Murmeltiere vorstellen sollte. Ich war nur etwas enttäuscht, dass der Luchs auf dem Cover nicht mehr Präsenz in der Story hatte.
👨🏫 Einsatz in der Schule
Für mich ist der Jugendroman „Ice Guardians“ definitiv in der Schule denkbar – ich persönlich würde ihn für die Klassenbibliothek nutzen (vor allem, weil es einen zweiten Teil gibt) oder für individuelle Leseprojekte wie Buchvorstellungen oder Lesetagebücher (zum Blogbeitrag).
Aber auch für den Plenarunterricht kann ich mir einige Themen vorstellen, wie z.B.
- Recherche zu den Alpen
- Tiersteckbriefe zu den Patentieren der Internatsschüler
- Charakterisierungen zu den einzelnen Figuren
- Einen Stundenplan für das Internat anfertigen
- Die Maßnahmen zum Umweltschutz reflektieren
- Die Geschichte der Mutter rekonstruieren
- Eine Geschichte für den Eiskristall erfinden
- Das Ende weiterschreiben
- Tagebucheinträge und Briefe aus Figurensicht verfassen
Ich sehe in den kurzen Kapiteln einen großen Vorteil für die Plenarlektüre. So können kürzere Leseaufträge aufgegeben werden. Der Abenteuercharakter des Jugendromans wird die Leser*innen am Ball halten, ohne sie zu überfordern – nebenbei lernen sie sehr viel über die Eigenheiten der Alpenregion.
*** Fazit ***
„Ice Guardians: Die Macht der Gletscher“ ist eine gelungene Mischung aus Abendteuer, Spannung, Freundschaftsgeschichte und atmosphärischer Beschreibung. Die Umweltschutzthematik gemischt mit den gut ausgearbeiteten Charakteren und der Story um die Verfolgung von Cloé durch die Marmotte machen das Jugendbuch zu einem unterhaltsamen und gleichzeitig lehrreichen Erlebnis.
Mich hat die Geschichte durch ihre Vielschichtigkeit überzeugt, ich werde definitiv auch den zweiten Teil in meine Klassenbibliothek aufnehmen
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Hinweis: Der Artikel enthält Affiliatelinks. Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar.