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Literaturunterricht, Mitbestimmung der Schüler*innen, Deutschunterricht

Macht der Mitbestimmung: Warum es sich lohnt, die SuS bei der Buchauswahl mit einzubeziehen

Die Einbindung der Schüler*innen bei der Entscheidung über die Lektüre kann zäh, anstrengend und frustrierend sein – vor allem wenn die Argumentation der Lerner Kürze, Schriftgröße und Bildchen ist. Dennoch solltest du diese Einbindung nicht verachten, denn mit etwas Umstrukturierung und einer aktivierenden Methodik stellst du die Weichen für mehr Lesemotivation, eine positive Lesehaltung und damit mehr Dynamik in deiner Unterrichtsreihe.

Doch die Mitbestimmung hat nicht nur Auswirkungen auf die Lesemotivation. Ganz nebenbei kannst du noch die Medienkompetenz schulen, das literarische Wissen ausbauen und gibst den Schüler*innen die Möglichkeit der persönlichen Entfaltung – sich Zeit zu nehmen für den Auswahlprozess zahlt sich also auf mehreren Eben aus.

Hier meine drei Hauptgründe, mindestens eine volle Unterrichtsstunde für die Auswahl einer Lektüre vorzusehen.

  1. Steigerung der Lesemotivation durch Neugier und eigenständiges Entscheiden

Der wohl bedeutendste Punkt hier ist das Ankurbeln der Lesemotivation. Die Möglichkeit der eigenständigen Entscheidung und der Partizipation, einer aktiven, wahrgenommenen Partizipation im Wahlprozess (nicht nur das bloße Handheben) kann einen enormen Einfluss auf die intrinsische Lesemotivation des Lerners haben.

Indem sie sich vorab mit den Büchern auseinandersetzen, z.B. durch eigene Recherchen, Rezensionen oder andere Medien, könn

en sie differenziert darlegen, warum sie ein Buch wählen – entsprechend werden sie durch diese Mitbestimmung dazu ermutigt, mehr Verantwortung für ihren Leseprozess sowie den Literaturunterricht zu übernehmen. Die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit wiederrum spielt zurück in die Motivation, sodass du hier auf mehreren Ebenen den optimalen Einstieg in die kommende Lektüre vorbereitest.

Darüber hinaus förderst du die Neugier deiner Lerner: Stimmen die Infos, die ich zu dem Buch gefunden habe? Kann das Buch die Spannung halten?

Selbst wenn hier eine Plenumslektüre gewählt wird, die der individuellen Wahl eines Lerners widerspricht, kann die Neugier hier ein Faktor sein, das Buch dennoch aufzuschlagen: Hatten meine Mitschüler recht? Kann ich ihnen nachher erklären, dass ich Recht hatte und das Buch eher mau ist?

 

  1. Ausbau der Medienkompetenz

Die Mitbestimmung bei der Buchauswahl sollte einhergehen mit der Möglichkeit, sich selbstständig über die vorgeschlagenen Lektüren zu informieren.

Dies bietet die Möglichkeit neben der Lesemotivation ebenfalls die Medienkompetenz der Schüler*innen zu stärken. Die unterschiedlichen Ganzschriften geben Anlass zur Diskussion, wie und vor allem wo man sich über Literatur informieren kann, z.B. Rezensionsportale, Booktok oder gar Buchtrailer bei Youtube. Deine Schüler*innen können so neue Informationsmedien kennenlernen, aber auch reflektieren, welches Medium das praktischste, verlässlichste oder auch einfach präferierte ist.

En passant gibst du den Lernern demnach mehr mit auf den Weg als nur die Eigenverantwortung für die punktuelle Auswahl – du schaffst eine nachhaltige Strategie, sich zu informieren.

 

  1. Literarisches Wissen to go

Neben einem reflektierten Umgang mit Medien kannst du bei einer Buchauswahl auf Literaturwissen eingehen, das man zur Auswahl benötigt.

Dabei denke ich beispielsweise an Genres der Literatur, die man besprechen kann, stellt man die Auswahl z.B. unter ein ganz bestimmtes Thema wie Dystopien, Coming-of-Age Romane oder auch historischer Roman. Bevor man eine Auswahl trifft, sollte man sich u.a. der Auswah

lkriterien bewusst sein – die nun einmal nicht nur individuell sondern auch nach Leseabsicht und Genre variieren können. Bei der Lektüre einer Romanze lege ich andere Maßstäbe an ein Buch als bei der Lektüre eines Science-Fiction Romans – genau in diesem Knackpunkt lässt sich noch einmal über Literatur, deren Inhalte und Definition von Genres diskutieren.

Auch in diesem Kontext spielt die Stärkung der Eigenverantwortung eine Rolle: Die Schüler*innen sollen erkennen, dass sie individuell andere Kriterien haben können aufgrund ihrer subjektiven Interessen. Dazu muss aber die Zeit da sein, darüber zu sprechen, zu zeigen, dass die individuelle Meinung wahrgenommen wird und ein Raum geboten werden, in dem diese Argumente entwickelt werden können.

Denn gerade in der Diskussion können die Schüler*innen die eigenen Argumente reflektieren, sich an den anderen probieren und vielleicht Interessensgebiete oder Facetten entdecken, von denen sie vorab nicht wussten, dass dies für sie spannend sein könnte. Vielleicht ist ein unbekanntes Genre wie die Dystopie oder die Science-Fiction Literatur plötzlich der ‚Sparkle‘ für eine*n deiner lesefauleren Schüler*innen, wer weiß.

Die persönliche Verbindung zu dem Gelesenen führt wiederum zu einer positiveren Lesehaltung, mehr Vergnügen und Motivation, sodass sich der Kreis auch hier wieder schließt.

 

  1. Fazit

Den Raum für einen aktiven Wahlprozess zu schaffen, kostet Zeit – und dennoch ist dieses Zeitinvest so viel mehr. Die Mitbestimmung bei der Klassenlektüre fördert die Schüler*innen auf vielfältigen Ebenen: Medienkompetenz, Lesevergnügen, persönliche Entwicklung durch besseres Kennenlernen der individuellen Vorlieben und Abneigungen und nicht zuletzt das literarische Wissen und die Reflektionsfähigkeit.

Darüber hinaus trägt die Mitbestimmung auch zur Stärkung des Selbstvertrauens und der Eigenverantwortlichkeit beim Lesen bei, da die Schüler*innen lernen, ihre persönlichen Vorlieben zu berücksichtigen und sich aktiv in den Lernprozess einzubringen.

Um diese Bereiche jedoch zu bespielen, gilt es die Lerner an dieser Stelle zu aktivieren, sich autonom mit den Ganzschriften auseinanderzusetzen – sei es als Gruppenpuzzle oder als Individualprozess – und eine reflektierte, argumentierte Bewertung am Ende stehen zu haben.

Genau dann lohnt ein Wahlprozess.

Genau dann holt man die Lerner noch vor der Lektüre ab.

Genau dann stellt man die Weichen für eine motivierte Lektüre.

 


Du willst genau das? Mit motivierten SuS die nächste Literatursequenz angehen?

Oder sie eine adäquatere Wahl für die nächste Buchvorstellung treffen lassen?

Wenn du die Mitbestimmung der Schüler*innen zu einem kraftvollen Werkzeug für deinen Literaturunterricht machen möchtest, aber unsicher bist, wie du sie hier stärker aktivieren kannst, lade ich dich herzlich zu meinem Minikurs „Leselust statt Lesefrust“ ein.

Bücher, Lektüren, Romane, Auswahl, LiteraturtippsWir gehen gemeinsam eine partizipative Buchauswahl an, gucken uns Strategien der Umsetzung an, um gleich durchzustarten.

Es erwarten dich:
… 3 vorbereitete Stunden
… das gesamte Material als Kopiervorlagen
… ein didaktischer Kommentar zum schnellen Nachlesen
… 15 Minuten Videotutorial – kein Palaver, nur konkrete Umsetzung

 

Dann hier entlang für „Leselust statt Lesefrust“

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Hey ich bin Vanessa,

Deutschlehrerin, Literaturbloggerin, Yogatante und eigentlich auch ein eigener Klassenclown. Ich bin überzeugt, dass die passende Literatur deine Schüler*innen zum Staunen bringt, dass mediale Projekte auch den letzten Lesefaulen aus der Ecke locken und ‚Klassiker‘ aus der Sekundarstufe verbannt gehören.

Seit mehr als 13 Jahren arbeite ich als Deutschlehrerin an unterschiedlichen Schulen, halte Workshops zur Literaturvermittlung und gebe dir nun aus meinen Erfahrungen heraus Tools und Material an die Hand, um bei deinen Lernenden wieder mehr Freude an der Literatur zu wecken.

Schluss mit Altbacken! Knackige Lektüren für deinen

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